Usability-Engineering

Die Entwickler-Helfer

"Ein Informatiker-Team der Lübecker Uni hilft den Software-Entwicklern in Industrie und Kliniken dabei, die tatsächlichen Bedürfnisse der späteren Nutzer schon im Prozess der Produktentwicklung zu berücksichtigen...“ (Quelle: www.technologie-luebeck.de)

FE&E-Kompetenzen:

  • Software-Ergonomie für medizinische Anwendungssysteme
  • Interaktionsdesign für klinische Prozessführungssysteme
  • Sicherheits-/Risikomanagement bei missions- und sicherheitskritischen Mensch-Maschine-Systemen in der medizinischen Versorgung

FE&E-Leistungsprofil:

  • Bedarfsanalysen/Bedarfsentwicklung (benutzerzentrierte Benutzer-, Aufgaben- und Kontextanalysen)
  • Prozedurentwicklung (Arbeitssystemanalysen)
  • Produktentwicklung (partizipatives Design von Benutzerschnittstellen)
  • Produkterprobung (formative und summative Evaluation von Gebrauchstauglichkeit und User Experience)
  • Entwicklung von Trainings- und Hilfesystemen

Leistungsversprechen:

  • Beratung und Dienstleistung sowie Werkleistung bei Studien/Analysen/Evaluationen
  • Konzepte, Funktionsmuster und Prototypen bei Designprojekten
  • anwendungsreife Produkte bei Trainings-/Hilfssystemen

Erfahrungen, Projektbeispiele:

  • Konzeption und Erprobung neuer Bedienoberflächen und -konzepte für das Anästhesiemonitoring: Es wurden neuartige hierarchische Visualisierungskonzepte für Anästhesiemonitorie entwickelt und prototypisch mit Klinikern aus der Klinik für Anästhesiologie des UKSH erprobt. Das neue System ist übersichtlicher und erlaubt eine schnellere ganzheitliche Zustandsanalyse für anästhesierte Patienten.
  • Konzeption, Implementierung und Evaluation eines tablet-basierten mobilen Systems zur Bewältigung von Massenanfällen von Verletzten (MANV): Es wurde in Zusammenarbeit mit einem Systemhersteller ein operatives Pilotsystem für den MANV entwickelt und mit Rettungsdiensten (u.a. Berufsfeuerwehr Kiel) evaluiert. Das System weist einige Alleinstellungsmerkmale auf dem Markt auf und steht grundsätzlich für eine Produktentwicklung zur Verfügung. Die Erfahrungen sollen u.a. in ein System für den Aufbau und Betrieb eines klinischen Katastrophenzentrums und mobilen Systemen zur Patientensichtung, Dokumentation und Lagebeurteilung dienen.
  • Konzeption, Implementierung und Evaluation eines Systems zur Vordiagnose von depressiven Patienten in der Psychiatrie. Das System ist im klinischen Einsatz am UKSH, Campus Lübeck und wird derzeit weiterentwickelt.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Michael Herczeg
Institut für Multimediale und Interaktive Systeme (IMIS)

für IKP-Projekte:
Dr. Raimund Mildner
E-Mail:
Mobil: 0171 / 5309668

Forschungsprofil

Die Arbeitsweise des IMIS ist stark interdisziplinär geprägt. Neben informatischen Grundlagen werden vor allem psychologische, pädagogische, soziologische und gestalterische Fragestellungen einbezogen. Die wichtigsten Forschungsgebiete sind Software-Ergonomie, Interaktionsdesign und Usability-Engineering. Ein besonderes Anwendungsfeld stellen die Erforschung und Entwicklung sicherheitskritischer Mensch-Maschine-Systeme in Anwendungsdomänen wie Medizin und Medizintechnik (Anästhesiologie, Intensive Care, Rettungsdienste, OP-Planung) dar.

Das IMIS berät und begutachtet seit vielen Jahren Unternehmen, die Technologien im Bereich sicherheitskritischer Anwendungen entwickeln (Systemhersteller), einsetzen (Betreiber) oder überwachen (Aufsichtsbehörden). Dabei werden die Analysen, Konzepte und Gutachten im Kontext von Mensch, Technik und Organisation erarbeitet. Es werden Systemkonzepte, Methoden und Arbeitsmittel zur Überwachung und Steuerung komplexer Prozesse auf der Grundlage psychologischer Modelle und hierarchischer Prozessmodellierung entwickelt. In den letzten Jahren Zeit wurden Störfall- und Risikoanalysen zur Zuverlässigkeit von Systemen und Organisationen (MTO-Analysen, ganzheitliche Ereignisanalysen, Organisationsanalysen) durchgeführt.

Das IMIS wird in den nächsten Jahren das Forschungsgebiet „Sicherheitskritische MenschMaschine-Systeme“ in Forschung, Lehre und Transfer weiter ausbauen. Hierbei soll u.a. die Medizintechnik einen besonderen Stellenwert einnehmen. Dazu sollen multimediale und multimodale Visualisierungs- und Interaktionsumgebungen in Form von ergonomischen mobilen und ambienten Arbeitsumgebungen für Fachleute (Ärzte, Pfleger, Rettungskräfte) mit Teamunterstützung prototypisch oder in Kooperation mit Herstellern auch produktorientiert erforscht und entwickelt werden. Das IMIS entwickelt zu diesem Zweck seit einigen Jahren eine Usability-Engineering-Plattform für die Analyse, Konzeption und Evaluation sicherheits- und missionskritischer Produkte.